Was macht man, wenn die Mikrowelle den Geist aufgibt? Dann renoviert man gleich das ganze Parterre! Das scheint ein Witz zu sein, ist jedoch zusammengefasst die Geschichte des hierunter beschriebenen Umbauprojekts.
Als die Bauherren dieser Villa in den Kempen vor ca. zwanzig Jahren ihr Traumhaus bauten, hatten sie noch nicht an einen Zuwachs der Familie gedacht. Ein knappes Vierteljahrhundert später wurde es jedoch Zeit, das Haus an die Familien- und Arbeitssituation anzupassen. Mit erwachsenen Kindern, Schwiegerkindern und zukünftigen Enkeln sollte es genügend Platz geben, um die große Familie empfangen zu können.
Innenarchitekt Paul Rijs: „Zu einem bestimmten Zeitpunkt fragte mich Wil Brosens vom gleichnamigen Einrichtungsgeschäft in Hoogstraten, ob ich Kunden von ihm besuchen könnte, die ihre Einrichtung erneuern wollten. Für die kinderreiche Familie mit erwachsenen Kindern, ihren Partnern und Enkeln reichte die Einrichtung nicht mehr aus. Außerdem hatte sich auch die Arbeitssituation des Bauherrn geändert und wurde die ursprüngliche Arztpraxis im Haus nicht mehr verwendet. Damit es bei Familienfesten genug Platz für alle gibt, musste das Haus einer Metamorphose unterzogen werden. Außerdem hatten verschiedene Küchengeräte den Geist aufgegeben und war die Küche veraltet. Als die Mikrowelle kaputtging, war es Zeit zum Handeln. Eine halbe Stunde, nachdem die Bauherren mich empfangen hatten und ich mich im Haus umgeschaut hatte, sah und fühlte ich, was verbessert und angepasst werden konnte. Der Kontakt mit den Kunden war außerdem sehr spontan und herzlich, sodass direkt ein Gefühl der Vertrautheit entstand. Zuerst dachten die Bauherren daran, das Parterre auszubauen. Es zeigte sich aber, dass dies nicht erforderlich war, weil es noch genügend Räume gab, die nicht optimal genutzt wurden. Die größte Schwierigkeit bereitete das Esszimmer. Dieses sollte mehr Gäste beherbergen können. Wie in vielen Villen aus dieser Zeit waren Wohn- und Esszimmer eng miteinander verbunden, was ich jetzt nie mehr so handhabe.
Es gab auch einen Diensteingang mit einem Wartezimmer und einer Arztpraxis, die jedoch vom Bauherrn nur noch als Büroraum verwendet wurde. Viele Räume im Haus wurden deshalb nicht optimal genutzt. Ich bin für die „Quadratmeterausnutzung“. Das war hier nicht der Fall. So stand im Wartezimmer ein Bibliothekmöbel mit einem Stuhl, von dem ich vermutete, dass es nie verwendet wurde, sondern nur als Dekoration diente. Hinter der bestehenden Küche befand sich ein großer Waschraum mit Zugang zum Garten und dem Keller. Dieser war in Anbetracht des Zwecks nach meiner Meinung viel zu groß. Zunächst gelangte man über die Diele direkt zum Esszimmer, das als Statussymbol fungierte. An Fest- und Geburtstagen wurde hier gespeist, aber ansonsten wurde dieser Raum nicht optimal genutzt. Außerdem war der Tisch für die ganze Familie zu klein geworden. Dieses Problem sollte ich lösen. Auch die einzige Tür zur Küche musste breiter werden. Auf diese Weise hätte man vom Esszimmer aus einen schöneren Blick auf den prächtigen Garten. Die Sitzecke am Kamin war im Verhältnis relativ klein und falsch positioniert: Auf der einen Seite gab es einen eingebauten Schrank vor dem Fernseher und auf der gegenüberliegenden Seite befand sich der Kamin. Ich wollte das Parterre offener gestalten und vor allem ein Gleichgewicht zwischen einer ästhetisch vertretbaren Einteilung und der optimalen Nutzung aller Räume schaffen. Der ehemalige Konsultationsraum und das Wartezimmer machten Platz für die neue Küche. In dem Raum, der durch die Verlegung der ursprünglichen Küche frei geworden war, wurde ein großzügiges, helles Esszimmer mit maximalem Blick auf den Garten eingerichtet. Bei diesem Esszimmer wurde eine Sitzecke mit einem Kamin und einigen Sesseln vorgesehen, um eine gemütliche Stimmung zu schaffen. Das ist ein idealer Platz, um die vielen Gäste zu empfangen, die hier regelmäßig zu Besuch kommen.“
Für Paul Rijs und seine Geschäftspartnerin Ilse Wouters war dieses Projekt eine ungeheure Herausforderung, denn um die Pläne durchführen zu können, musste praktisch das ganze Parterre neu konzipiert und mussten einige Wände abgerissen und an einer anderen Stelle eingezogen werden. Die Bauherren waren jedoch sofort begeistert und Paul und Ilse erhielten ihr Einverständnis. Der große Waschraum machte Platz für eine Eingangsschleuse aus dem Garten mit Durchgang zur neuen Küche. Im Wartezimmer wurde ein neuer, aber kleinerer Waschraum eingerichtet. Jetzt herrscht in diesem Haus eine zeitlose und dennoch moderne Atmosphäre und gibt es genügend Platz für große Familientreffen und gesellige Essen mit Gästen.
Die gemütliche Stimmung wird durch den Kamin im Esszimmer hervorgehoben. Dieser wurde von der Firma de la Meilleure („die Beste“) aus Maldegem geliefert und installiert. Diese Firma macht ihrem Namen alle Ehre, denn nicht umsonst wurde sie zum „Freundlichsten Händler der Gemeinde“ gekürt. Die Geschäftsführerin Katrien berichtet: „Weil das Esszimmer in diesem Projekt einen so wichtigen Platz im Leben der Bauherren einnimmt, durfte ein zusätzlicher Kamin nicht fehlen. Dieser hebt die gemütliche Stimmung bei gemeinsamen Mahlzeiten hervor. Wir installierten einen Gaskamin von Kal-Fire, Typ GP75/59F. Das ist ein neuer, geschlossener Gaskamintyp mit einer besonders hohen Leistung, der mit einer Design-Rückwand ausgeführt wurde. Einzigartig an diesem Kamin ist das realistische Flammenbild. Dank der Verwendung von Keramikholzstämmen und einer Flamme, die aus dem Holz zu entspringen scheint, wirkt dies fast wie ein echtes Kaminfeuer, ohne die entsprechenden Nachteile. Kein Heranschleppen von Holzscheiten, kein Staub, man hat sofort ein gut brennendes Feuer und es wird schnell warm. Dank der Fernbedienung ist die Bedienung dieses Kamintyps kinderleicht. Das schlichte Glas ohne Rahmen passte perfekt zum Esszimmer. Der Kamin nimmt darin keinen vorherrschenden Platz ein, trägt jedoch auf diskrete Weise zur Stimmung bei.“